Pentachlorphenol (PCP)

Pentachlorphenol (PCP) ist ein gegen Pilzbefall wirkendes Holzschutzmittel, welches zur Gruppe der chlorierten Kohlenwasserstoffe gezählt wird. PCP war bis 1977 in 93% aller Holzschutzmittel enthalten. Von da an ging der Einsatz immer mehr zurück, dass heute im Heimwerkermarkt kein PCP mehr zu finden ist. Aufgrund der Langlebigkeit des Stoffes ist er allerdings in vielen Häusern noch vertreten und kann als Umweltchemikalie häufig in Urin und Blut von Bewohnern nachgewiesen werden. PCP kann auch an anderen Materialien anhaften. Es wird über die Raumluft verbreitet und führt entsprechend zu kontaminierten Bereichen. Materialien mit einer größeren spezifischen Oberfläche werden umso stärker mit PCP angereichert sein. Auch die chemische Beschaffenheit der Oberfläche kann die Anreicherung von PCP beeinflussen. Mit einer besonders großen Oberfläche wie Baumwolltextilien werden daher schneller und stärker mit PCP angereichert als andere Stoffe. Da PCP über die Haut in den menschlichen Körper gelangen kann, sind kontaminierte Kleidungsstücke eine wesentliche Aufnahmequelle.

Bei einer Sanierung von mit Holzschutzmittel kontaminierten Häusern muss also auch das Problem der Baustoffbelastung und die Kontamination von Einrichtungsgegenständen im Auge behalten werden. PCP kann vom menschlichen Körper auf verschiedenen Wegen aufgenommen werden. Daher ist sowohl die Raumluft gefährlich, die sowohl über die Atemwege und die Haut PCP an den Körper angeben kann, als auch über Hausstaub, der entweder eingeatmet oder über die Speisewege verzehrt wird und in den Magen-Darm-Trakt gelangt, aufgenommen werden. Die chlororganische Verbindung geht mit einem hohen lebertoxischen Potenzial einher, welches Einfluss auf die Aktivierung der Leberenzyme nehmen kann. Häufig sind bei höheren Konzentrationen, ein erhöhter Blutzuckerspiegel sowie eine erhöhte Körpertemperatur zu beobachten. 1990 hat die MAK-Kommission PCP als krebserzeugend bzw. kanzerogen eingestuft. Die Betroffenen klagen in der Regel über unspezifische, nicht auf ein bestimmtes Gift zurückzuführende Beschwerden wie chronische Erschöpfung und Ermüdung.